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  Biografisches Planspiel Ready-Steady-Go im Übergang Schule und Beruf
     
 
     
   
   
 

" Schritt für Schritt, immer voran - auch wenn ich praktisch immer Außenseiter war"

Dass eine Kindheit auf dem Lande nicht zwangsläufig idyllisch und friedlich sein muss, davon kann der 16 jährige Fabian ein Lied singen. Er stammt aus Niederbayern, wo er die ersten 13 Jahre seines Lebens in einem Dorf in der Nähe von Landshut verbracht hat. Diese Zeit ist vom Ärger mit einer feindseligen Landbevölkerung geprägt, die ihm und seiner "unordentlichen Familie", er hat noch einen vier Jahre jüngeren Bruder, das Leben schwer macht. ( außerdem sind sie auch noch evangelisch)

Fabians Eltern trennen sich noch vor seiner Einschulung. Die Mutter muss ihn und seinen kleinen Bruder im Alleingang großziehen. Fabian leidet am hyperkinetischen Syndrom und ist deshalb schon in der Grundschule verhaltensauffällig. Bei Nachbarn, Lehrern und Mitschülern ist er eher unbeliebt und steckt ständig in Schwierigkeiten.

Erst der Umzug in die "Großstadt" Landshut befreit ihn aus der Außenseiterexistenz. Er findet in der Schule endlich den Anschluss und wird voraussichtlich den Hauptschulabschluss meistern. Er will entweder eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolvieren oder die mittlere Reife noch schaffen.

" Für meine Ma war es ziemlich anstrengend , dass ich hyperaktiv war. Aber sie ist damit klar gekommen. Sie hat mich ganz normal erzogen, ohne Probleme. Mein Vater - das ist etwas anderes. Als ich acht Jahre alt war haben meine Eltern sich scheiden lassen. Mein Vater war viel im Ausland, ich hab ihn kaum gesehnen, es ist halt so gewesen, auch weil mein Vater Alkoholiker ist. Bei uns hat immer Geld gefehlt, auch weil ich Spezialnahrung brauchte.

Meine Mutter ist mir immer ganz wichtig gewesen. Ich verstehe mich mit ihr einfach super. Kann mit ihr über alles reden. Es gibt keine Sachen, bei denen ich denke, sie versteht mich nicht richtig. Konflikte gab's meistens wenn's auf Klassenarbeiten zugegangen ist und ich nicht gelernt habe. Das waren dann immer so kleine Arschtritte, die ich gebraucht habe. Damit es dann wieder anläuft. Mit Einschränkungen durfte ich immer, was ich wollte. Sagen wir mal so: Wenn ich die Sachen erledigt hatte, die ich tun musste - Haushalt und Hausaufgaben.

In Landshut war dann vom ersten Tag an alles anders. Ich bin in der Klasse aufgenommen worden und hab da ziemlich schnell Freunde gefunden. Jetzt will ich meinen Quali-Hauptschulabschluß machen - mit einer zwei vorm Komma - und dann eine Lehre als Industriemechaniker oder Maschinenbauer.