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Geboren |
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Ca. 1341 |
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Verstorben |
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1378 in Dortmund (verbrannt) |
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Konfession |
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Lebensstand |
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Verheiratet, 1 Sohn |
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Biogr. Kurztext /
Geschichte |
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Agnes von der Vierbecke ist die einzige mittelalterliche
Frauengestalt, die bis heute überdauert hat. Zu verdanken ist dies
ihrer angeblich verräterischen Tat und Hinrichtung im Jahr 1378. Sie
soll versucht haben, den Feinden der Stadt, den Grafen von der Mark
und deren Verbündeten, die Stadttore zu einem Überfall zu öffnen.
Es gelang nicht. Man fand sie mit zwei Helfern auf dem Wißstraßentorturm
und führte sie umstandslos der Todesstrafe zu. Quellenmäßig zu belegen
ist die eigentliche Tat nicht. Daß jedoch etwas Ungeheuerliches vorgefallen
war und die Verwandten der Agnes Klage gegen die Stadt erhoben, daß
10 Jahre später die ungerechtfertigte Hinrichtung den Grafen von der
Mark als neuerlicher Fehdegrund diente, ist hinlänglich durch mittelalterliche
und neuzeitliche Chronisten, durch eine Prozession bis ins 18. Jahrhundert,
durch Gedicht und Erzählung und zwei Theaterstücke aus dem frühen
20. Jahrhundert belegt. Selbst das späte 20. Jahrhundert hält mit
einer Hexensage (Agnes wird vom Teufel verführt und als Hexe verbrannt),
mit dem Pfefferpotthastfest (Agnes soll zur Ablenkung den Torwächter
Pfefferpotthast holen geschickt haben) und mit Zeitungsartikeln die
Angelegenheit wach. Auch Frauenrundreisen und eine Hexen-Internetseite
nehmen sie in Anspruch. Sie ist ein so schönes Opfer - oder eine so
verruchte weibliche Gestalt. |
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Ehrungen |
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Gemälde (nicht mehr vorhanden) in der Hörder
Burg. Erhalten eine Abzeichnung (in: Meininghaus, Aus Stadt und Grafschaft
Dortmund). |
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Orte |
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Ehemaliges Rittergut Vierbecke in Holzwickede-Hengsen
(heute Truppenübungsplatz, keine Mauerreste); ehemaliges Wißstraßentor
in Dortmund; Hörder Burg |
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Quellen/Literatur/
Filme |
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Hieber, Hanne: Die "Verräterin" von Dortmund,
in: dies.: Drutmunde - Tremonia - Dortmund, Dortmund 1999, S. 40 -
41 (dort weitere Lit.)
Hieber, Hanne: Agnes von der Vierbecke. Verräterin von Dortmund oder
unschuldig verbrannt auf dem Markt der Stadt?, in: Heimat Dortmund
2/2003, S. 12 - 14 |
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Archivbestände |
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