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Einführung
Beschaffung des Rohmaterials
Magerung des Tones
Aufbauen der Gefäße
Bearbeitung der Oberflächen vor dem Brand und Verzierung
Grubenbrand

Verzierung nach dem Brand

     
 
     
 

Da die Keramik in unserem Raum bis in die Endphase der Hallstattzeit nicht mittels schnell drehender Töpferscheiben hergestellt worden ist, haben auch wir unsere Gefäße auf drehbaren Brettchenunterlagen von Hand aufgebaut. Die Vorlagen für die Keramik bildeten z.T. Gefäße aus dem selbst gefertigten Repertoire Erika Berdelis, z.T. Zeichnungen aus Publikationen; es entstanden aber auch viele Phantasieprodukte, an denen die Teilnehmer unterschiedliche Problemstellungen bzw. Dekorationen ausprobieren wollten.

Beim Gefäßaufbau arbeiteten wir im Wesentlichen in Wulsttechnik und Daumentechnik.

Bei der Wulsttechnik werden die Gefäße aus gerollten Wülsten aufgebaut, die leicht flachgedrückt und an den Gefäßboden bzw. schon vorhandene Wülste angesetzt werden. Die Übergänge müssen sauber verstrichen werden. Die Wulsttechnik läßt sich an Originalen manchmal am inneren Wandungsprofil oder am Bruchverlauf nachvollziehen.

Die Daumentechnik eignet sich für kleine bauchige Gefäße und Schälchen, da aus der zu Anfang festgelegten Tonmenge ein ganzes Gefäß entsteht. Bei dieser Technik wird zuerst eine handliche Kugel geformt. In diese drückt man mit dem Daumen ein Loch. Dann treibt man den Ton mit Hilfe des Daumens von innen heraus zu einer Wandung aus, wobei man die Kugel ständig weiterdreht. Die Daumengefässe neigen dazu, einen dicken Boden und eher dünne Ränder zu haben.

Wir fertigten aus Zeitmangel nur kleinere Gefäße - aber auch von diesen waren einige leider zu groß, um bei dem wechselhaften Wetter bis zum Brand genügend zu trocknen.

Die schwierigsten Formen sind ganz offensichtlich Gefäße mit ausladenden Wandungen, z.B. Teller. Wir machten auch die Erfahrung, dass die Ausformung ebenmäßiger Ränder einer gewissen Übung bedarf. Die größeren unserer Gefäße wurden, wie dies auch an prähistorischen Keramiken ablesbar ist, aus verschiedenen Gefäßteilen zusammengesetzt. Dies erwies sich, außer der allgemein besseren Handhabbarkeit beim Aufbau, z.B. auch als vorteilhaft für die Anbringung von Buckeln auf dem Körper eines doppelkonischen Gefäßes mit zylindrischem Hals. Diese wurden nach dem Anfertigen des unteren Gefäßteils separat geformt, der Gefäßkörper an den entsprechenden Stellen rund ausgeschnitten und die Buckel angefügt. Nachdem die Verbindungsstelle von innen verstrichen war, konnte im nächsten Schritt der Hals mit dem Gefäßkörper verbunden werden.

Wichtig ist bei den mehrteilig gefertigten Gefäßen, dass der Ton an den zu verbindenden Kanten nicht austrocknet und durch Tücher o.Ä. feucht gehalten wird, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten.

Insgesamt entstanden, angespornt durch die rasch wachsende Übung und Vertrautheit mit dem Material, eine große Zahl an schönen Gefäßen.

 
     
     
 
Das Nacharbeiten der Ränder   Verstreichen der Wulstnaht  
 
     
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