
Verziertes Gefäß


Einreiben der
Inkrustationsmasse

Im oberen Bereich ist der Auftrag
der Inkrustation abgeschlossen,
unten wird der nächste
Abschnitt inkrustiert
Rezepte
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Verzierung nach dem Brand |
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Aus der Urnenfelderzeit sind Stroheinlagen
in umlaufenden Rillen bei Gefäßen nachgewiesen. Wir verwendeten
dafür Strohhalme, die Erika direkt vom Kornfeld mitgebracht hatte.
Die Halme
wurden geschält und der Länge nach gespalten. Die Strohbänder wurden
in Rillen eingelegt, die als Führung dienten. Zum Fixieren der Strohbänder
mußte bereits vor dem Brand ein Löchlein an einer Stelle der Führungsrille
gebohrt werden, in dem später die Enden des Strohbandes mittels
kleiner Holzpflöckchen fixiert werden konnten.
Die geläufigste der Verzierungsarten,
die wohl oft nach dem Brand aufgebracht wurden, ist die Inkrustation
vertiefter Ornamente mit einer weißen Paste. Zur Zusammensetzung
dieser Füllung gibt es nur wenige Nachweise bei bronze- und hallstattzeitlicher
Keramik, aber es sind Beispiele bekannt, bei denen z.B. Knochenasche
und etwas Ton verarbeitet waren. Erika Berdelis Rezept für die Inkrustation
besteht aus Sumpfkalk, Knochenasche und etwas Quark, d.h. es handelt
sich hierbei um eine auf Kaseinbasis hergestellte Masse. Mit den
Fingern trugen wir sie auf die geritzten Verzierungen auf und wuschen
die Überstände sofort mit einem sauberen Schwamm ab. Um einen weißen
Schleier in noch offenen Poren neben den Inkrustationen zu vermeiden,
ist es wichtig, dass die Oberflächen gut geglättet und poliert sind.
Kaltbemalungen sind zwar nicht mehr direkt nachzuweisen,
aber dennoch indirekt auf einigen prähistorischen Gefäßoberflächen
ablesbar. Wir stellten versuchsweise eine Kaseinfarbe
her und trugen damit Ornamente auf einige Oberflächen auf. Auch
die Anwendung weiterer Verzierungsmethoden etwa mit Birkenpech,
mit Zinnfolie oder die Schwärzung heller Flächen mit Russ ist bekannt.
Wir haben uns aber in unserem Seminar auf die o.g. Methoden bei
der Verzierung unserer Stücke beschränkt.
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Überschüssige
Masse wird sofort mit einem
Schwämmchen entfernt |
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Durch rasches Abwaschen
der überschüssigen Masse verhindert man weiße
Schleier |
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